Sieben Nachteile als IT Freelancer, welche gar keine sind

Immer wieder wird darüber gesprochen, dass es durchaus auch von Nachteil sein kann, als IT Freelancer zu arbeiten. Besonders spannend: diese Meinung wird oft von Menschen vertreten, die noch nie selbstständig als ITler gearbeitet haben.

Doch welche angeblichen Nachteile werden hier eigentlich immer wieder in den Raum gestellt? Und müssen Freelancer ITler wirklich so viele Einbußen hinnehmen?

Im Folgenden sollen den Mythen rund um die Nachteile als selbstständiger ITler auf den Grund gegangen werden. Sind Herausforderungen vielleicht Chancen? Lohnt es sich, Angst zu haben? Oder reicht eine gesunde Portion Respekt aus?

Ein schwankendes Einkommen

Im Gegensatz zu Angestellten haben Selbstständige natürlich kein festes Einkommen. Das bedeutet jedoch, dass du -bis zu einem bestimmten Maße- selbst bestimmen kannst, wie viel du verdienst. Arbeitest du mehr, sieht das Ergebnis am Monatsende natürlich besser aus. Eine unglaubliche Chance, die zusätzlich noch weiter motivieren kann, oder?

Ein besonderer Fokus sollte natürlich auch immer auf die eigene Preiskalkulation gelegt werden. Im Idealfall verdient der Selbstständige -unabhängig von der Branche- natürlich so viel, dass er schlechte Monate wieder auffangen kann, ohne in Geldnot zu geraten.

Tipp: die Trennung von privatem und geschäftlichem Konto und das Überweisen des eigenen Gehalts auf das private Konto. Somit bleibt die Übersicht über den Geschäftserfolg noch besser gewahrt. Damit ist das Einkommen gesichert und „der Rest“ verbleibt als Reserve auf dem Firmenkonto.

Wo kommen neue Aufträge her? – Die Auftragsakquise

Hierbei handelt es sich um ein Thema, vor dem viele Selbstständige in spe immer noch Angst haben: die Suche nach den passenden Kunden. ITler haben in diesem Zusammenhang den Vorteil, dass der Markt boomt und immer wieder neue Leute für die entsprechenden Projekte gesucht werden. Vor allem dann, wenn man sich spezialisiert hat, ist man hier oft sehr gefragt. – SO gefragt, dass oft auch Aufträge aufgrund von Kapazitätsengpässen abgelehnt werden müssen.

Ob ein Auftrag dann angenommen wird oder nicht, hängt von eigenen Zeitmanagement ab. Schnell zeigt sich jedoch auch, dass eine „Arbeitslosigkeit“ von zwei Wochen nicht dramatisch sein muss. Genau deswegen ist jedoch eine realistische Preisgestaltung unabdingbar.

Wenn der Kunde nicht zahlt…

Ja, es ist ärgerlich: ein Kunde kommt in Verzug, zahlt nicht und der Selbstständige wartet auf sein Geld. Große Unternehmen zahlen Gehälter auch dann, wenn Kunden Rechnungen aussitzen. Selbstständige können hier schnell in Schwierigkeiten kommen.

Viele Kunden nutzen die „30 Tage Zahlungsziel“ gern bis zum Letzten aus. Ja, es nervt! Umso wichtiger ist ein Puffer, der dabei hilft, auch solche Zeiten zu überbrücken.

Übrigens: aufgrund der Tatsache, dass man sich auch gerade als Selbstständiger ITler einen Kunden nicht vollends vergraulen möchte, ist es vielleicht sinnvoll, nicht sofort das Inkasso-Unternehmen loszuschicken. Meist reicht ein freundlicher (!) Anruf oder eine Mail, um den Zahlvorgang ein wenig zu beschleunigen.

Der unbezahlte Urlaub

Zwei Wochen Mallorca und das Geld fließt dennoch weiter? Nicht als Selbstständiger. Hier gilt: wird nicht gearbeitet, gibt es auch keine Kohle. Von Nachteil ist das Ganze jedoch nur dann, wenn auf der Basis eines zu geringen Stundenlohnes gearbeitet wird. Somit ist es unmöglich, einen Puffer für „die Zeit am Strand“ zu schaffen.

Oder anders: IT Freelancer müssen sich nicht nur Hotel und Flug, sondern auch ihre Urlaubszeit erarbeiten. Und das sollte möglich sein. Immerhin ist der Verdienst -im Vergleich zum Angestellten- deutlich höher.

Und: je größer der Puffer, umso länger vielleicht sogar der Urlaub? Immerhin bist du -anders als Angestellte- nicht auf die 30 Tage im Jahr festgelegt.

Die Buchhaltung

Die Buchhaltung muss erledigt werden. Von dir. Und teilweise mit einem beträchtlichen Aufwand. Auch IT Freelancer kommen um diesen Bereich nicht herum. Nutze am besten eines der hilfreichen Tools, die dir dabei helfen, schneller und ordentlich zu buchen und gönne dir ein wenig Zeit, um dich in die Materie einzuarbeiten.

Wer keine Lust auf „selbst buchen“ hat, kann diesen Bereich auch outsourcen. Mit einem Steuerberater bist du auf der sicheren Seite.

Vertragsverhandlungen

Ich empfinde die Möglichkeit, Verträge selbst zu verhandeln definitiv nicht als Nachteil. Klar: jeder sollte wissen, was er unterschreibt. Dies gilt jedoch auch ebenso im privaten Alltag und bezieht sich nicht nur auf eine etwaige Selbstständigkeit.

Das komplette Procedere bietet jedoch auch viele Chancen. Du kannst immer wieder neu lernen, wie du dich selbst am besten verkaufst und kannst -ganz nebenbei- noch deinen Marktwert checken.

Und sollte sich ein Kunde gegen dich entscheiden, geht davon die Welt auch nicht unter. In diesem Falle heißt es: „Auf zum nächsten Projekt!“. Zu früh aufzugeben wäre jedoch auch falsch. Genau deswegen heißt es ja auch VertragsVERHANDLUNG. Kunde und ITler müssen sich annähern und so eine Lösung finden, mit der beide Parteien leben können.

Die allgemeine Herausforderung: das Zeitmanagement

Unser Alltag besteht aus Zeitmanagement. Nicht nur als Selbstständiger in der IT. Wer hierin gut ist, kann die entsprechenden Fähigkeiten auch anderweitig einsetzen.

Mit Hinblick auf den Freelancer bedeutet dies, dass gelernt werden muss, mit den entsprechenden Freiheiten -gerade im Zusammenhang mit der Zeit- umzugehen und diese auch ruhig zu nutzen.

Und ja: selbstverständlich gibt es auch in der IT Branche stressige Phasen. Wer hier gelassen bleibt, profitiert auf vielerlei Ebenen. Besonders wichtig ist es dann, Prioritäten zu setzen und eine Aufgabe nach der anderen abzuarbeiten.

Nachteile als Chancen? Unbedingt!

Für mich hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass die Nachteile, von denen ich dachte, dass sie welche wären, im Endeffekt überhaupt keine waren.

Klar: Risiken sollten nicht unterschätzt werden. Auch ich arbeite nach einem Plan, der die Basis für meine Selbstständigkeit stellt. Jedoch spielt hierbei zweifelsohne auch der psychische Faktor eine tragende Rolle. Probleme bzw. Nachteile sollten als Chancen angesehen werden, um das Positive zu sehen.

In einem meiner kommenden Artikel möchte ich -aufgrund der Wichtigkeit des Themas- nochmals auf die entsprechenden Gegenmaßnahmen eingehen, die dabei helfen, Nachteile zu vollkommen neuen Chancen werden zu lassen.

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